Arthrose: Wenn sich die Gelenke unaufhaltsam abnutzen

Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen – etwa fünf Millionen Frauen und Männer leiden in Deutschland unter den Beschwerden. Zwar sind häufiger ältere Menschen betroffen, aber es gibt auch Krankheitsfälle vor dem 30. Lebensjahr. Das Tückische: Die Krankheit kommt schleichend und gilt als unheilbar.

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Verschleiß des natürlichen Polsters

Die Gelenke des menschlichen Körpers ermöglichen die Bewegung zwischen den Knochen. Damit sich diese möglichst reibungsarm gestaltet, sind die Gelenke an ihren Enden mit einer glasigen, elastischen Masse überzogen: dem Knorpel. Zusammen mit der Gelenkflüssigkeit federt er wie ein Stoßdämpfer die einwirkenden Kräfte ab. Ist dieses natürliche Polster beschädigt, reiben die Knochen direkt aufeinander – Bewegungen sind dann nur noch eingeschränkt und unter Schmerzen möglich.

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Was bedeutet Arthrose?

Die Krankheit Arthrose leitet sich aus dem Griechischen her: In dem Begriff steckt das Wort „arthros“, was übersetzt „Gelenk“ bedeutet. Die Endung „-ose“ weist darauf hin, dass es sich um eine nicht entzündliche Erkrankung handelt. Das bedeutet, dass der Gelenkknorpel über einen längeren Zeitpunkt hinweg beansprucht wird und dadurch abnutzt oder verschleißt. Fälschlicherweise oft verwechselt, steht demgegenüber die Arthritis: eine Entzündung der Gelenke. Manchmal ist Arthrose begleitet von Schwellungen und schmerzhaften Entzündungen im Gelenk– in diesem Fall entsteht aus der Arthrose eine Arthritis.

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Wer ist betroffen?

Das weit verbreitete Krankheitsbild kommt sehr häufig bei älteren Menschen vor und äußert sich durch Schmerzen. Allerdings leiden teilweise auch Sportler darunter, wenn sie ihren Körper regelmäßigen Belastungen aussetzen. Zwar können auch weniger beanspruchte Gelenke, wie Kiefer- oder Schultergelenk, Daumen oder Ellenbogen betroffen sein. Vor allem aber tritt eine Verschleißerscheinung in den Bereichen der unteren Extremitäten, wie den Beingelenken, und in der Wirbelsäule auf.

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Symptome

Arthrose ist hinterhältig: Denn selbst wenn der Arzt auf dem Röntgenbild deutliche Anzeichen für eine Erkrankung erkennen würde, muss der Patient nicht auch unter entsprechenden Schmerzen leiden. Grundsätzlich beschränken sich die Symptome in der Regel auf ein oder wenige Gelenke. Sie entwickeln sich über einen längeren Zeitraum: von Belastungs- über Bewegungsschmerzen bis hin zu Schmerzen im Ruhestand.

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Ein schleichender Prozess

Belastungsschmerzen sind meist keine Warnsignale für den Betroffenen. Denn sie treten nach eher ungewohnten Tätigkeiten auf. Wer etwa den ganzen Tag im Garten geschuftet hat und am Abend ein Leiden in der Wirbelsäule verspürt, würde nicht gleich eine Arthrose dahinter vermuten. Dennoch kann es der Beginn einer Erkrankung sein…

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Schwer zu charakterisieren

Erst wenn diese weiter voranschreitet, können schon Alltagsbelastungen zu eindeutigen Schmerzen führen. Allerdings können die Betroffenen den Schmerz in dieser Phase nur schlecht lokalisieren. Da das Leiden die normalen Tätigkeiten nicht extrem beeinträchtigt, läuten hier auch zu selten die Alarmglocken – das unangenehme Empfinden lässt sich schwer einordnen und einfach unterdrücken.

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Unaufhaltsam

Arthrose-Patienten beschreiben den Schmerz mit dem Gefühl, als ob die Sehen zu kurz wären, die Bewegungen insgesamt werden steifer. In einigen Fällen breitet sich die Krankheit auf die umliegende Muskulatur aus, was zu Belastungsschmerzen führt. Eine mögliche Folge: Die Gelenke schwellen an. In diesem Stadium treten die Symptome schubweise auf – das heißt, sie können spontan verschwinden oder bei kaltem oder nassem Wetter verstärkt auftreten.

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Dauerhaft

Erst in späteren Krankheitsstadien tritt der Ruheschmerz auf, den die Patienten dauerhaft wahrnehmen. Die Muskeln können weitere Belastungen nicht mehr kompensieren, was dazu führt, dass die Gelenke versteifen. In dieser Phase verändert sich dadurch auch die Gelenkstellung, die die Symptome noch weiter verschlimmert und die Lebensqualität stark einschränkt. Im schlimmsten Fall entzünden sich im weiteren Verlauf die Gelenkknochen, die unter dem Knorpel liegen – es kommt zur Arthritis.

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Nicht nur alte Menschen sind betroffen

Mit zunehmendem Alter ist es ganz natürlich, dass die Gelenke verschleißen, also dass der Knorpel Schaden nimmt, und dies der Körper selbst nicht heilen kann. Aber es kann auch junge Menschen treffen. Eine Überbelastung der Gelenke entsteht etwa durch Übergewicht oder im Leistungssport. Weitere mögliche Ursachen sind fehlerhafte Gelenkstellungen wie X-Beine oder falsch verheilte Knochenbrüche. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Gicht können solche Knorpelschäden begünstigen.

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Eine unheilbare Krankheit?

Da sich der Gelenkknorpel höchstens bei Kindern selbst regeneriert, verschwindet die Arthrose nicht – sie ist demnach auch nicht heilbar. Therapeutische Maßnahmen zielen in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern. Behandelt wird die Krankheit außer mit Medikamenten auch mit gezielt ausgeübten Bewegungen sowie mit speziellen Hilfsmitteln, die die Gelenke entlasten. In der Alternativmedizin werden etwa Homöopathika und Schüßler-Salze bei Arthrose eingesetzt.

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Vorsorge ist noch wichtiger

Wichtig sind vor allem aber vorbeugende Maßnahmen, um den Verschleißprozess aufzuhalten. So sollte man immer darauf achten, dass beim Sport die Extremitäten, also Arme und Beine, nicht nur einseitig belastet werden. Schonender ist beispielsweise Schwimmen oder Radfahren. Fehlstellungen sollten bereits früh orthopädisch korrigiert werden, damit es nicht zu einer Unter- oder Überbelastung kommt. Wer unter Übergewicht leidet, sollte auch seinen Gelenken zuliebe abnehmen.

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Unterschied zu Rheuma

Arthrose und Rheuma gehören zum sogenannten rheumatischen Formenkreis. Der Unterschied der beiden Erkrankungen liegt in der Ursache: Während die Arthrose auf eine Überbeanspruchung oder Fehlstellung des Gelenks zurückzuführen ist, entsteht Rheuma durch eine Autoimmunreaktion des Körpers. Leidet man unter einer sogenannten Autoimmunerkrankung, richten sich Teile des körpereigenen Abwehrsystems gegen den eigenen Organismus. Im Fall von Rheuma beginnt das Abwehrsystem der Betroffenen, den Gelenkknorpel wie einen Fremdkörper zu behandeln und zu attackieren – und kann so das Gelenk völlig zerstören.

von Sandra Leinfelder

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