Hepatitis: Eine gut getarnte Virus-Infektion

Schon als Kinder werden wir gegen Hepatitis A und B geimpft. Was viele nicht wissen: Es gibt noch weitere Formen von Hepatitis, gegen die man sich nicht impfen lassen kann. Welt der Wunder erklärt, was hinter der virusbedingten Leberentzündung steckt und wie man sich davor schützen kann.

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Was ist Hepatitis?

Derzeit sind allein in Deutschland über eine Million Menschen an einer der fünf Formen von Hepatitis erkrankt. Sie bezeichnen alle eine mehr oder weniger schwere Entzündung der Leber, also des zentralen Organs für unseren Stoffwechsel.

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Welche Typen von Hepatitis gibt es?

Insgesamt gibt es fünf Arten von Hepatitis: Die zwei bekanntesten sind Hepatitis A und B. Dazu kommen noch Hepatitis C, Hepatitis D und die in Deutschland sehr seltene Hepatitis E-Infektion. Und wie unterscheiden sich die Formen?

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Hepatitis A

Diese Art der Lebererkrankung entsteht vor allem durch unsauberes Trinkwasser, verunreinigte Speisen oder rohe bzw. nicht durchgegarte Meeresfrüchte. Auch sollte man immer drauf achten, sich nach dem Gang zur Toilette immer gründlich die Hände zu waschen, um einer sogenannten Schmierinfektion vorzubeugen. Grundsätzlich heilt Hepatitis A bei gesunden Menschen von selbst aus. Eine Impfung schützt derzeit am besten vor einer Erkrankung, sie hält zehn Jahre und kann Kindern bereits ab einem Alter von zwölf Monaten verabreicht werden.

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Hepatitis B

Auch gegen Hepatitis B gibt es eine schützende Impfung, die gleichzeitig auch gegen Hepatitis delta wirkt. Im Gegensatz zu Hepatitis A kann dieser Typ bei Erkrankung chronisch werden. Die Ansteckungsgefahr lauert dabei u.a. beim Geschlechtsverkehr: Durch Blut, Sperma Tränen, Speichel, Urin, Magensaft und Muttermilch können die Viren in den Körper eindringen. Doch auch wenn Tätowierer und Piercer nicht hygienisch genug arbeiten, droht eine Infektion. Vor 20 Jahren wurde die Impfung gegen Hepatitis B von der Ständigen Impfkommission (STIKO) als Standard-Impfung eingeführt. Pflicht ist sie jedoch (noch) nicht, ebenso wenig wie die gegen Hepatitis A.

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Hepatitis C

Ähnlich wie bei Hepatitis B kann sich Hepatitis C auch beim unsauberen Arbeiten in Tätowier- und Piercing-Läden verbreiten oder über die Verwendung von benutztem Drogenbesteck. Sind die Nadeln also nicht ausreichend gereinigt, überträgt sich der Erreger durch das infizierte Blut. Auch diese Form der Lebererkrankung kann chronisch werden. Gegen Hepatitis C kann man sich nicht impfen lassen. Wird sie jedoch frühzeitig erkannt und entsprechend mit Medikamenten therapiert, besteht die Chance, dass es zu keinen weiteren Schäden der Leber kommt.

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Hepatitis D

Wenigen ist diese vierte Form der Virus-Infektion bekannt. Sie kann nur bei Menschen auftreten, die bereits mit dem B-Virus infiziert sind. Dieses besitzt nämlich ein bestimmtes Protein, mit Hilfe dessen sich das Hepatitis-D-Virus vermehren kann. Auch hier bergen sowohl Geschlechtsverkehr als auch infizierte Nadeln das Risiko, sich mit dem D-Virus anzustecken. Schutz bietet die gleiche Impfung, die Ärzte auch gegen Hepatitis B verabreichen.

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Hepatitis E

Diese Infektion ist in Deutschland sehr selten. Sie breitet sich beispielsweise über verschmutztes Trinkwasser oder verunreinigte Nahrung in Asien und Afrika aus und kann sich dabei zu einer schlimmen Epidemie entwickeln. Seit 2012 existiert in China dagegen eine Impfung – jedoch ist nicht klar, ob sie auch vor dem in Europa verbreiteten Typ schützt. Ähnlich wie Hepatitis A heilt diese Form für gewöhnlich von selbst aus.

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Wie wichtig ist die Leber eigentlich?

Die Leber ist die größte Drüse im menschlichen Körper und empfängt alles, was über den Darm ins Blut gelangt – Nährstoffe, Medikamente oder auch für den Körper schädliche Stoffe wie Alkohol. In dem sie diese in harmlose/ungefährliche Bestandteile zerlegt, hat die Leber deshalb eine wichtig Entgiftungsfunktion. Auch sorgt sie dafür, dass Medikamente verstoffwechselt werden und dabei ihre Wirkung entfalten.

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Welche Symptome treten auf?

Da die Begleiterscheinungen vieldeutig sind, bleibt eine Hepatitis-Infektion zunächst oftmals unbemerkt. Die Patienten klagen dabei über Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Oberbauchschmerzen. Auch können sich die Haut und die weißen Stellen des Augapfels gelb färben, der Urin dunkler werden und der Stuhl sich entfärben. Weitere Symptome können Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sein.

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Welche Folgen kann eine Hepatitis-Erkrankung haben?

Leidet man an einer chronischen Leberentzündung, kann es zu einer Leberzirrhose (Bild) oder zu Leberzellkrebs kommen. Bei einer Leberzirrhose zersetzt und regeneriert sich regelmäßig das Gewebe. Dadurch kommt es zu einer narbigen, knotenartigen Struktur des Gewebes, die mehr als die Hälfte der betroffenen Leber einnehmen kann. Dadurch wird die Durchblutung der Leber gestört, das Blut staut sich und kann nicht mehr richtig gereinigt werden. Es droht eine Blutvergiftung. In der Regel ist eine Leberzirrhose irreversibel, sprich unheilbar. Eine akute Hepatitis heilt im Gegenteil dazu innerhalb von maximal sechs Monaten ab.

von Corinna Trube

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