Richtig Fasten: Entgiften und entschlacken

An Sonn- und Feiertagen muss der Körper einiges aushalten: Üppiges Essen und Alkohol belasten den Stoffwechsel und verlangsamen die Verdauung. Zeit, dem Körper zwischendurch eine Erholung zu gönnen und ihn mit einer Fasten-Kur zu entgiften.

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Schadstoffe loswerden

Fasten ist eine beliebte Methode für alle, die ihrem Körper und Geist etwas Gutes tun, Schadstoffe loswerden und schnell ein paar Kilos verlieren möchten. Nach den Weihnachtsfeiertagen und der meist feucht-fröhlichen Silvester-Feier ist der Start ins neue Jahr die perfekte Gelegenheit, um den Körper mit einer Kur von innen zu reinigen. Heilfasten saniert den Darm, reinigt das Gewebe und lässt die Kilos purzeln. Bis zu fünf Kilo kann man in einer Woche loswerden - auch, wenn das Fasten nicht als klassische Diät gilt und nicht vorrangig zum Abnehmen gedacht ist.

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Verschiedene Ansätze und Methoden

Beim Heilfasten greift der Körper auf die Nahrungsreserven zurück und spart sich die Energie des anstrengenden Verdauungsprozesses. Neben der klassischen Fasten-Kur nach Buchinger, die nur Säfte und Brühe auf dem Speiseplan vorsieht, gibt es Methoden, die für Anfänger besser geeignet sind. Ob Fasten mit Suppen, mit Früchten, Detox-Diäten oder die F.X.-Mayr-Kur: Welt der Wunder stellt die gängigsten Entgiftungs-Methoden vor und erklärt, wie gesundes Fasten richtig geht.

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Richtig fasten: Was Experten raten

Experten raten Fasten-Einsteigern bei rund fünf Vollfastentagen zusätzlich zu zwei Vorbereitungs- und Aufbautagen. Geübte und Gesunde können eine oder auch bis zu zwei Wochen lang fasten. Die Kur sollte zudem nicht häufiger als zweimal im Jahr wiederholt werden. Grundsätzlich sollte jeder, der eine Fasten-Kur plant, Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten. Insbesondere chronisch Kranke, Kinder, Schwangere und Menschen mit Essstörungen sollten sich über mögliche Risiken informieren. Generell ist es ratsam während der Kur auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Nikotin, Alkohol und Koffein zu verzichten. Ganz wichtig beim Fasten ist, ausreichend zu trinken: Rund drei Liter Flüssigkeit sollte dem Körper täglich in Form von Kräutertee, stillem Wasser oder Säften zugeführt werden.

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Die Darmreinigung

Auch wenn es Schöneres gibt - am ersten Tag des Fastens sollte eine aktive Darmreinigung eingeplant werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Milde Abführmittel sind Bittersalze wie Glaubersalz und FX Passagesalz, sie sind als Lösung in der Apotheke frei erhältlich. Auch Sauerkrautsaft, Brottrunk oder Hausmittel wie Apfelessig, Rizinus-Öl oder Milch mit Meerrettich unterstützen sanft die Darmreinigung. Die zurzeit beste Methode ist die Colon-Hydro-Therapie, eine professionelle Darmspülung beim Arzt oder Heilpraktiker. Sie kostet allerdings bis zu 100 Euro und manch einen große Überwindung. Als Alternative bietet sich der klassische Einlauf zu Hause an mit einem Einlaufgerät, dem Irrigator, und Einlaufflüssigkeit. Beides gibt es in der Apotheke oder im Internet zu kaufen. Während des Fastens werden weitere Darmreinigungen empfohlen.

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Fasten nach Buchinger

Mit der Eröffnung einer Fasten-Klinik begründete der deutsche Marine-Arzt Otto Buchinger 1920 das moderne Heilfasten. Er selbst litt unter schwerem Rheuma. Eine dreiwöchige Fastenkur konnte ihn von seinem Leiden befreien, was er zum Anlass nahm, die alternative Naturheilkunde zu studieren. Buchinger begründete die Wirksamkeit des Heilfastens damit, dass der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden, was er als Entschlackung bezeichnete. Bis heute steht seine Lehre in der Kritik, dennoch schwören Menschen aus aller Welt auf die Fasten-Methode nach Buchinger, die -immer nochin vielen Kliniken praktiziert wird.

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Die harte Kur

Das Buchinger-Heilfasten ist eine individuell abgestimmte Trink-Diät, die dem Körper durch Säfte und Brühen täglich nur rund 250 Kilokalorien zuführt. Die Fastenkur soll verschiedene Erkrankungen wie Diabetes Typ-2, Bluthochdruck, Migräne oder Hautkrankheiten lindern können. Eingeleitet wird das Buchinger Heilfasten mit Entlastungstagen, an denen man nur leichte Kost zu sich nimmt und sich auf das Fasten vorbereitet. Nach einer kompletten Darmentleerung fastet man für etwa fünf Tage. Morgens gibt es Kräutertee mit Honig, mittags Gemüsebrühe oder Gemüsesaft, nachmittags wieder Kräutertee und am Abend erneut Gemüsebrühe oder Obstsaft. Ergänzend sieht die Buchinger-Methode auch leichte sportliche Betätigungen wie Yoga-Übungen vor.

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Trend Detox

Detox-Diäten sind der Trend bei figurbewussten Hollywood-Schönheiten. Detox heißt nicht viel mehr als entgiften und wird dem Basen-Fasten gleichgesetzt. Gezielte Ernährung soll den Körper von innen reinigen und von Schadstoffen, stressbedingter Hormonvergiftung und den Folgen einer ungesunden Lebensweise befreien. Organe wie Leber, Nieren und Haut, die für die Entgiftung zuständig sind, sollen so entlastet werden. Wer seinen Körper auf diese Weise entgiften möchte, verzichtet in der Regel ein bis drei Wochen auf übersäuernde Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Milch, Weißmehl, Süßigkeiten, Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee. Schon vor der Kur werden diese Nahrungsmittel nach und nach weggelassen. Anschließend stehen zu Beginn zwei Entlastungstage mit Obst und Gemüse an. Wie beim klassischen Fasten sieht die Detox-Methode eine Darmspülung und drei Aufbautage nach der Kur vor. Viele legen regelmäßig ein bis zwei Detox-Tage pro Woche ein.

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Fasten mit Früchten und Gemüse

Während andere Kuren jegliche Nahrungsaufnahme verbieten, ist das Fasten mit Früchten eine angenehme Alternative, seinen Körper zu reinigen. Drei bis fünf Mal am Tag steht eine ordentliche Portion Obst auf dem Speiseplan. Das Obst regt die Verdauung an und hilft, den Darm zu reinigen. Man lernt wieder, bewusster zu genießen und durchbricht alte, ungesunde Ernährungsmuster. Der Körper nimmt viele Vitamine auf, aber kaum Kalorien. Ebenso empfiehlt sich als sanfte Fasten-Methode eine Ernährung mit Gemüse und Rohkost oder eine Kombination aus Obst und Gemüse.

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Fasten mit Suppen

Eine weitere sanfte Fasten-Methode ist die Suppen-Kur. Seit Jahrhunderten schon praktizieren sie Mönche in Klöstern. Eine spezielle Fasten-Suppe mit Kartoffeln oder Dinkel, frischen Kräutern, Suppengemüse, Fenchel und Ingwer machte sie satt und gesund. Inzwischen gibt es viele leckere Alternativen, die Abwechslung auf den Tisch bringen, zum Beispiel Hafer- oder Fruchtsuppen zum Frühstück und italienische Zucchini-Suppe am Abend.

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Fasten nach Hildegard von Bingen

Der Benediktiner-Äbtissin Hildegard von Bingen, die im Mittelalter lebte, ging es beim Fasten weniger um gesundheitliche Vorteile, sondern um die spirituelle Dimension des Fastens: Selbstfindung, Konzentration nach innen, Bewusstwerdung durch Verzicht. Die Fastenkur nach Hildegard von Bingen sieht drei Varianten vor: Für Anfänger empfiehlt sich das Fasten mit Dinkel, Obst und Gemüse, die nächste Stufe ist das Fasten mit Brot und die schwierigste ist das klassische Hildegard-Fasten. Die erste ist die leichteste Form: Vier bis sechs Wochen lang ernährt man sich dreimal täglich von Dinkel, Obst und Gemüse. Das Brotfasten sieht im zweitägigen Wechsel die strenge Hildegard-Diät vor, die nur Dinkelkaffee, Fenchel- und Kräutertee, Suppe und verschiedene Säfte erlaubt, sowie an den anderen Tagen eine Reduktionskost aus Dinkelprodukten und Fencheltee.

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Die F.X.-Mayr-Kur

Die F.X.-Mayr-Kur geht auf den österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr zurück und beruht auf seiner Beobachtung, dass eine Gesundung des Darmes eine Gesundung des gesamten Organismus bewirkt. Er entwickelte eine Methode zur Darmsanierung, die auch als Milch-Semmel-Kur bekannt wurde. Dabei werden alte Brötchen und Milch abwechselnd und intensiv gekaut. Die trockene Semmel hat die Funktion, das gründliche Kauen zu trainieren und den Speichelfluss als erste Stufe der Verdauung anzuregen. „Was nach 50-maligem Kauen nicht immer besser schmeckt, ist keine gesunde Nahrung!”, lautet eine Regel nach F.X. Mayr. Kräutertees, Wasser und gezielte Bauchmassagen, ähnlich Lymphdrainagen, sollen den Entschlackungs-Prozess nach Mayr zusätzlich unterstützen.

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Krise! Tipps, falls es mal hart wird

In bestimmten Phasen der Kuren suchen den Fastenden so genannte Fastenkrisen heim. Sie machen sich in Form von Kopf- und Gliederschmerzen, Schwäche, Schwindel, Hunger, Übelkeit oder anderen Symptomen bemerkbar. Fastenkrisen sind im Grunde ein gutes Zeichen dafür, dass der Reinigungsprozess im Körper in vollem Gange ist. Gerade in den ersten Tagen des Fastens, wenn die Giftstoffe ausgeschwemmt werden, ist es ratsam, sich viel Ruhe und Entspannung zu gönnen.  Spaziergänge an der frischen Luft oder leichte Sportaktivitäten tun gut. Maßnahmen wie Entlastungstage, die Darmreinigung und viel Trinken beugen Fastenkrisen vor.

von Kristina Machalke

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